_morgenstern

Ich tauche tief am Grund des Lichts,
mich sehnend, hoffend, zwiegespalten
und lege stumm mein Herz ins Nichts,
der Wiege aller Urgewalten.

Es zieht die Kraft nach innen,
das Blut, es weicht zurück,
nach innen wills entrinnen,
hinein ins ewige Glück.

Aus tiefsten Sphären tritt hervor, 
der Sonne Schein im Wesenskern,
durchbricht des Herzens golden Tor
und füllt mit Licht den Morgenstern.

Der Morgenstern kann Stern nur sein,
wenn er im tiefsten Sein all-ein,
festverwurzelt steht und wieget,
auf Windesflügeln treibt und flieget.

Fritz Bossardt
2003

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