_duft der zeit

Ich häng im Weltenraum, verkehrt,
und über meinem Scheitel klafft
die Erdenschwere, Kopf verdreht,
zwischen Weh und Leidenschaft.

Und alles, was sich hier bewegt,
im Sinn und mit Geschichte,
ist Teil vom Leid, das Lust erregt
im Tanz der Gleichgewichte.

So sind die Dinge, wie sie sind,
sie ändern sich im Augenschein,
aus Mutters Seele fällt das Kind
hinein ins urbewusste Sein.

Im freien Fall, von Leid befreit,
dreht und purzelt heim, zurück,
der reife Geist mit Leichtigkeit
ins alte neue Weltenglück.

Die Dinge sind so, wie sie sind,
die Gleichgewichte regen sich,
die Blütendüfte weh’n im Wind,
alles ist – veränderlich.

Fritz Bossardt
2012

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